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DR
NDi
Die Rache ist mein : Roman
NDiaye, Marie, 2021Verfügbar | Ja (1) |
Exemplare gesamt | 1 |
Exemplare verliehen | 0 |
Reservierungen | 0Reservieren |
Medienart | Buch | ||||
ISBN | 978-3-518-43031-6 | ||||
Verfasser | NDiaye, Marie | ||||
Beteiligte Personen | Kalscheuer, Claudia | ||||
Systematik | DR - Romane, Erzählungen, Novellen | ||||
Schlagworte | Frankreich, Missbrauch, Französiche Literatur, Black Lives Matter, Medea, Anwältin, Verbrechen, Gericht | ||||
Verlag | Suhrkamp | ||||
Ort | Berlin | ||||
Jahr | 2021 | ||||
Umfang | 236 Seiten | ||||
Altersbeschränkung | keine | ||||
Auflage | 1. Aufl. | ||||
Sprache | deutsch | ||||
Verfasserangabe | Marie NDiaye ; aus dem Französischen von Claudia Kalscheuer | ||||
Annotation | Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Elisabeth Zehetmayer; Psychogramm oder Kriminalgeschichte? Jedenfalls ein sprachlich eleganter Roman über die Untiefen der französischen Gesellschaft und destruktive Familienverhältnisse. (DR) 2009 wurde die franko-senegalesische Schriftstellerin Marie NDiaye für ihren Roman »Drei starke Frauen« als erste schwarze Autorin mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Nun ist ihr bereits zwölfter Roman auf Deutsch erschienen, ausgezeichnet übersetzt von Claudia Kalscheuer. In »Die Rache ist mein« stehen erneut drei sehr unterschiedliche Frauen im Mittelpunkt des Geschehens. In Bordeaux begegnet man der nur mäßig erfolgreichen, nicht mehr jungen Anwältin Maitre Susane, die die Verteidigung einer geständigen Kindsmörderin übernimmt, obwohl ihr der Kontakt mit deren Mann Gilles Principaux zunehmend Unbehagen bereitet. Sie glaubt ihm schon als Zehnjährige begegnet zu sein, doch er zeigt keinerlei Anzeichen des Wiedererkennens. Stück für Stück nagen diese verdrängten Erinnerungen bzw. Erinnerungslücken immer mehr an ihr. Die Kindsmörderin, eine moderne Medea-Version, kommt in einem tiradeartigen zehnseitigen Monolog zu Wort, der ein trauriges Licht auf ihre nach außen hin perfekt wirkende Ehe wirft. Mit der Geschichte von Maitre Susanes Hausangestellter Sharon, die aus Mauritius stammt, wird ein Kapitel französischer Kolonialgeschichte aufgeschlagen. Scheinbar selbstlos und hilfsbereit bemüht sich die Anwältin um eine Aufenthaltsbewilligung für Sharon und deren Familie, doch rasch wird klar, dass Überheblichkeit, Machtausübung und Missgunst auch in dieser Beziehung eine gewichtige Rolle spielen. Marie NDiayes geschliffener Stil, ihre von der klassischen französischen Erzähltradition geprägte, flirrende Sprache kontrastieren in spannender Weise mit den groben Erfahrungen ihrer Protagonist*innen. Neben Gewalt, Destruktivität und dem Dilemma der französischen Kultur werden auch der Körper, das Essen und die Erinnerung thematisiert. Als Leser*in fragt man sich am Ende dieses sprachgewaltigen Romans, wo die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, Wahn und Einbildung verlaufen. NDiayes Charaktere laden nicht zur Identifikation ein und bewahren bis zuletzt ihre Geheimnisse. Auch die Geschehnisse bleiben rätselhaft und mehrdeutig. Doch gerade diese Ambiguität aller Beziehungen in Kombination mit der eleganten Erzählweise machen den besonderen Reiz dieser Lektüre aus. |
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